Talsperre Eibenstock: „Fisch-Reich“

Der Dürener Künstler Klaus Dauven schafft mit Hochdruckreinigern eine monumentale Panoramazeichnung an der Eibenstock-Talsperre im Erzgebirge. Die rund 200 Meter breite und in die natürliche Patina der Staumauer gezeichnete Arbeit „Fisch-Reich“ greift thematisch das Ökosystem der Trinkwassertalsperre Eibenstock in Südsachsen auf.

Da die Arbeiten aufgrund der Dimensionen der Zeichnung sehr aufwändig sind, unterstützt das Familienunternehmen Kärcher im Rahmen seines Kultursponsoringprogramms den Künstler mit einem Team aus Industriekletterern und erfahrenen Mitarbeitern und stellt die notwendige Technik zur Verfügung. Nach rund fünf Jahren wird das temporäre Werk, das in dieser Woche fertig gestellt wird, unter der nachwachsenden Schmutzschicht wieder verschwinden.

Klaus Dauvens Arbeitsweise unterscheidet sich in der Ausführung seiner Entwürfe grundlegend von der anderer Künstler: Seine Werke entstehen nicht durch Hinzufügen von Materialien, sondern vielmehr durch den Prozess des gezielten Entfernens. Klaus Dauven (geb. 1966 in Düren, NRW) hat eine ganz eigene Zeichentechnik auf ungewöhnlichen Arbeitsflächen entwickelt. Mit Kaltwasser-Hochdruckreinigern entfernt er die Patina aus Staub, Algen und Moos, die sich auf die Oberflächen von Straßenunterführungen, Stadtmauern und anderen Flächen im öffentlichen Raum gelegt hat.

Nach der Oleftalsperre bei Hellenthal/Eifel („Wild-Wechsel“, 2007) und dem Matsudagawa-Damm in Japan („Hanazakari“ – in voller Blüte, 2008) dient ihm aktuell die über 57 Meter hohe und 307,5 Meter breite Mauer der Eibenstock-Talsperre als Zeichenfläche für seine großformatiges Werk. Wie auch bei diesen beiden Staudamm-Bildern zeigt „Fisch-Reich“ ein Naturmotiv in Bezug zum Standort: Zwei Forellen (jeweils 150 Meter Länge) verweisen auf den Fischbestand und die hohe Wasserqualität des Erzgebirges.

In Zusammenarbeit mit dem Reinigungsgerätehersteller Kärcher und mit einem Team von Industriekletterern wird die Zeichnung in zwei Wochen Arbeit aus der Patina herausgearbeitet. Mittels Lasertechnik wurden zunächst Markierungspunkte aus dem Entwurf auf die Mauer projiziert und mit dem Hochdruckreiniger miteinander verbunden. Von der Mauerkrone abgeseilt und von einem Fassadenlift aus entfernen Künstler und Kletterer dann die überschüssige Schmutzschicht außerhalb der Fischsilhouetten und innerhalb der Binnenlinien der Zeichnung.

Dauvens monumentale Panoramabilder verstehen sich weniger als eine ökologisch unbedenklichen Graffiti Art, sondern vielmehr als Übertragung klassischer Zeichentechniken auf Großflächen im öffentlichen Raum. Formen und Proportionen sind dem Ort sowohl in historischer als auch formaler Hinsicht verpflichtet. Dauven schafft mit seinen temporären Interventionen verblüffende Perspektivwechsel hinsichtlich künstlerischem Medium, Ortsgeschichte und Nutzungsmöglichkeiten öffentlicher Flächen.

„Klaus Dauven sucht keine Bilder unter dem Schmutz, sondern schafft selbst Bilder in der Dialektik der Bildflächen und dem, was sie bedeckt.“ (Wolfgang Becker)

Mit freundlicher Unterstützung von

Alfred Kärcher GmbH & Co. KG

 

 

 

und der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

 

Kärcher Kultursponsoring

Mit restauratorischen Reinigungen von Gebäuden und Denkmälern wie den Präsidentenköpfen am Mount Rushmore (USA), den Kolonnaden des Petersplatzes in Rom oder der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin trägt das Familienunternehmen seit Jahren dazu bei, weltweit bedeutende Kunstwerke zu erhalten; an der Talsperre Eibenstock hilft es dagegen, eines zu schaffen. Die Hochdruckreinigung mit Hilfe von Seilzugangstechnik hat Kärcher erstmals am Mount Rushmore erprobt und sie seitdem bei zahlreichen Reinigungsprojekten eingesetzt.

2 Kommentare zu “Talsperre Eibenstock: „Fisch-Reich“

  1. Mußten heute leider feststellen, dass es für Rollstuhlfahrer unmöglich ist, dieses
    „Fisch-Reich“ zu bewundern.Leider war in der Presse kein Hinweis darauf zu finden.

    • Liebe Familie Hösel, dies ist tatsächlich sehr bedauerlich, vielen Dank für den Hinweis! Die Regelung der Zugänglichkeit obliegt der Talsperrenverwaltung. Bei weiteren Fragen oder Anregungen können wir Ihnen gerne den Kontakt vermitteln.

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